Medical Mirror
Allgemein

Nach Knie-OP nicht zu schnell ans Steuer

Nach einem orthopädischen Eingriff möchten die meisten Patienten wieder schnell ans Steuer. Doch in vielen Fällen ist Geduld gefragt, wie US- Forscher der University of Maryland School of Medicine  herausfanden. Sie hatten 48 Studien zur Fahrsicherheit nach verschiedenen Operationen ausgewertet: Versorgung von Fuß-, Knöchel, Wirbelsäulen- und Beinverletzungen, Knie- und Schulterarthroskopien, Hüft- und Knieosteotomien (Umstellungs-Operationen). Die meisten Untersuchungen nutzten zur Beurteilung der Fahrtauglichkeit die Bremsreaktionszeit (Zeit zwischen einem Signal bis zum ersten Fuß-Kontakt mit dem Bremspedal), die absolute Bremszeit (Zeitspanne zwischen Stimulus und voll durchgetretenem Pedal) oder einen Fahrsimulator. Ergebnis: Nach einem Eingriff am vorderen Kreuzband hatten die Patienten im Bremstest nach durchschnittlich vier bis sechs Wochen wieder ihr normales Fahrvermögen erreicht. Mindestens eine Woche dauerte dies nach einer Meniskus-OP am rechten Knie, Knorpelglättung oder diagnostischer Arthroskopie. Nach Knochenbrüchen vergingen bis zu 18 Wochen, bis die ursprüngliche Bremsfunktion wiedererlangt war. Die Studienautoren weisen darauf hin, dass neben der Bremsreaktionszeit noch weitere Faktoren wie Schmerzen oder die Einnahme von Medikamenten die Fahrtauglichkeit beeinflussen. Bevor sich Patienten wieder ans Steuer setzen, sollten sie zudem sicher sein und mögliche Risiken akzeptieren. (Ärztezeitung)