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Zu viel Lärm für jugendliche Ohren

Ob durch Smartphone, MP3-Player, Stereoanlage, Disko- oder Konzertbesuche: Viele Jugendliche lassen sich regelrecht beschallen und muten ihren Ohren damit zu viel zu.

Darauf lassen erste Ergebnisse der OHRKAN-Studie schließen. Das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) wollte herausfinden, wie sich die Schallbelastung auf das Hörvermögen auswirkt und in welchem Alter welche Schallquelle den größten Einfluss hat.

Hierzu befragten die Wissenschaftler rund 1.700 Schüler der Jahrgangsstufe 9. Entfiel bei den 14- bis 15-Jährigen der größte Anteil der Gesamtlärmbelastung auf tragbare Musikabspielgeräte (54 Prozent), hatte drei Jahre später der Anteil der Diskobesuche deutlich zugenommen.

Er lag nun mit 35 Prozent nahezu gleichauf mit den tragbaren Musikgeräten (36 Prozent). Dies unterstreicht die Ergebnisse anderer Studien, wonach die Nutzungsspitze von MP3-Playern & Co. im Teenageralter liegt, die für Diskobesuche aber kurz nach Erreichen der Volljährigkeit.

Die Lärmbelastung war zu beiden bisherigen Messzeitpunkten beunruhigend hoch: Bereits bei der ersten Befragung überschritten rund drei Viertel der Jugendlichen den für die Arbeitssicherheit relevanten Lärmexpositionswert von 80 dB (A).

Bei der zweiten Befragung waren es sogar 92 Prozent. Daraus lassen sich zwar noch keine Aussagen zu tatsächlichen Hörschäden ableiten. Die Studienautoren empfehlen jedoch, möglichen Hörschäden rechtzeitig vorzubeugen.

So zeigt eine Pilotstudie der Münchner Forscher, dass es sinnvoll ist, die Risiken lauter Musik für das Gehör schon in der fünften bis sechsten Klasse zu thematisieren. (Das Gesundheitswesen)