Medical Mirror
Allgemein

Auch zu wenig Salz kann schaden

Lange Zeit galt der Rat, nur wenig Kochsalz aufzunehmen, da es den Blutdruck erhöht. Jetzt ergab eine weltweite, groß angelegte Studie: Auch zu wenig Salz kann schaden und sogar das Risiko für Herzgefäßerkrankungen erhöhen. Von einer salzarmen Kost profitieren nur manche Menschen mit Bluthochdruck, die sich bislang sehr salzreich ernährt haben. Andrew Mente und seine Kollegen von der kanadischen McMaster untersuchten den Zusammenhang zwischen Salzaufnahme und Herzerkrankungen, Schlaganfällen und Tod bei Menschen mit und ohne erhöhtem Blutdruck. Dazu werteten sie die Daten von mehr als 130.000 Teilnehmern aus 49 Ländern aus. Überraschendes Ergebnis: Personen mit einer geringeren Kochsalz-Zufuhr als der Durchschnitt (drei Gramm täglich) litten häufiger an Herzinfarkten oder Schlaganfällen – und zwar unabhängig von der Höhe ihres Blutdrucks. Zudem zeigte die Studie, dass nur etwa zehn Prozent der Bluthochdruck-Patienten einen hohen Salzkonsum (mehr als sechs Gamm täglich) aufwiesen. Daraus schließen die Forscher, dass die meisten Menschen die richtige Menge an Salz konsumieren. (The Lancet)