Medical Mirror

Die häufigsten Fehler bei Heuschnupfen

Pollenalleriker machen oft unbewusst einiges falsch. Richtiges Verhalten kann  Symptome wie Schnupfen oder Juckreiz lindern.

Falsches Verhalten kann Allergie-Symptome verstärken. ©mkrberlin/ Fotolia

Ständiger Niesreiz, laufende Nase oder juckende Augen: Als Pollenallergiker hat man es in diesen Wochen nicht leicht. Vielen Betroffenen ist beinahe jedes Mittel recht, damit die quälenden Beschwerden aufhören oder zumindest nachlassen. Doch dabei machen sie oft unbewusst einiges falsch. Folge: Die Symptome verschlimmern sich. Nachfolgend die häufigsten Allergie-Fehler und wie man sie vermeidet:

Medikamente auf eigene Faust einnehmen: Gegen akute Beschwerden wie Fließschnupfen, Juckreiz oder tränende Augen gibt es rezeptfreie Medikamente. Doch vor der Selbstmedikation sollten Sie Ihren Arzt oder Apotheker fragen. So fand Prof. Ludger Klimek vom Allergiezentrum Wiesbaden heraus, dass bei Patienten, die auf eigene Faust Antiallergika in der Apotheke kauften, Nebenwirkungen sechsmal häufiger auftraten als bei denjenigen mit vorheriger Beratung. Diese reichten von wirkungslosen Unter- bis hin zu gefährlichen Überdosierungen.

spät oder gar nicht zum Arzt gehen: In diesem Fall besteht das Risiko, dass sich die Beschwerden auf die unteren Atemwege ausweiten und Asthma entsteht („Etagenwechsel“). Eine rechtzeitige und konsequente Behandlung durch eine Spezifische Immuntherapie und/oder lindernde Medikamente bekämpft nicht nur die Symptome, sondern verbessert auch die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit. Gute Nachricht: Eine Immuntherapie ist inzwischen auch während der Pollensaison möglich.

Kreuzallergien ignorieren: Fast jeder Zweite Pollenallergiker leidet zusätzlich unter einer Überempfindlichkeit auf Nahrungsmittel, die mit der Pollenart verwandt sind. Am häufigsten betroffen sind Allergiker auf Frühblüher wie Birke, Erle oder Hasel. Bei ihnen führen oft frische Äpfel zu Kribbeln, Juckreiz oder Schwellungen der Mund- und Rachenschleimhaut. Wichtig ist, kritische Lebensmittel zu meiden. Sinnvoll ist auch eine Ernährungsberatung. Zudem sollten Betroffene immer ein Notfallset zur Hand haben.

auf Pollenfilter verzichten: Woran nur wenige denken: Auch beim Autofahren gelangen Pollen in hohen Konzentrationen durch offene Fenster oder die Lüftung ins Fahrzeuginnere. Vor allem für Vielfahrer kann sich daher der Einbau eines Pollenfilters lohnen. Zu Hause sollten Allergiker Pollenschutzgitter (v. a. am Schlafzimmerfenster) anbringen.

sich Stress aussetzen: In einem Experiment konnten US-Forscher von der Ohio State University nachweisen, dass Allergiker mehr Symptome verspürten, nachdem sie an einem angsteinflößendem Test teilgenommen hatten. Der Grund: Stresshormone können die Produktion von IgE-Antikörpern stimulieren, die allergische Reaktionen auslösen. Betroffene sollten daher regelmäßig für Entspannung und ausreichend Schlaf sorgen.

viel Alkohol trinken: Allergiker sollten nur hin und wieder ein Glas Wein oder Bier trinken. So steigt mit jedem Glas Alkohol in der Woche das Risiko für einen anhaltenden allergischen Schnupfen um 3 Prozent. Das fanden dänische Forscher vom Nationalen Institut für Öffentliche Gesundheit heraus. Auch Rauchen kann eine Allergie verstärken.