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Veröffentlichungen

Früher Schulbeginn benachteiligt „Eulen“

Kinder und Jugendliche vom Abendtyp sind in der Schule anscheinend deutlich benachteiligt.

Zu diesem Ergebnis kommt eine Meta-Analyse der Universität Bologna und der Pädagogischen Hochschule Heidelberg. Als Abendtypen oder „Eulen“ gelten Menschen, die ihre höchste Leistungsfähigkeit gegen Nachmittag oder Abend erreichen. Im Gegensatz dazu haben Morgentypen oder „Lerchen“ ihr Leistungshoch früh am Tag. Um herauszufinden, welche Auswirkungen der jeweilige Chronotyp auf die akademische Leistung hat, analysierten die Psychologen und Biologen 31 Studien mit insgesamt mehr als 27.000 Probanden. Dabei zeigte sich, dass Abendtypen auf allen Kontinenten schlechtere akademische Leistungen erbringen. Bei Jugendlichen ist dieser Effekt stärker ausgeprägt als bei Studierenden. Die Wissenschaftler vermuten als Grund die größere Freiheit bei der Tagesplanung an der Universität. Hinzu kommt, dass 12- bis 20-Jährige eine starke Abend- oder Nachtorientierung durchleben und in dieser Altersgruppe „Eulen“ in der Überzahl sind. Die Schule ist mit ihrem frühen Unterrichtsbeginn jedoch auf „Lerchen“ zugeschrieben. Daher plädieren die Forscher zumindest ab Klasse 7 für einen späteren Schulstart ab 9 Uhr.

Erscheinungsdatum: 24.07.2015  Ausgabe: MM-08-15