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Gesund mit der Kürbis–Apotheke

Gesunder Kürbis: Fruchtfleisch, Kerne und Öl der Beerenfrüchte sind wirksame Naturheilmittel für die Haus-Apotheke.

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Botanisch gesehen zählen Kürbisse zu den Beeren. Grund: Ihre Kerne liegen – wie bei kleineren Beeren auch – frei im Fruchtfleisch. Auch ihre Farb- und Formenvielfalt sorgt immer wieder für Überraschung: So reicht die farbliche Palette von orange, gelb, grün und weiß bis hin zu gestreift und geriffelt. Kürbisse gibt es in runder, länglicher, Flaschen- oder sogar Ufoform.

Wichtig zu wissen: Nicht alle Kürbisgewächse sind genießbar. Zwar enthalten alle Sorten den Bitterstoff Cucurbitacin. Doch in vielen alten Kulturpflanzen und in allen Zierkürbissen ist er hoch konzentriert. Mögliche Folge sind Vergiftungen mit Schweißausbrüchen, Bauchschmerzen, Erbrechen und Durchfälle. Der Anteil an Cucurbitacin steigt mit zunehmender Reife. Daher Kürbis vor der Zubereitung immer roh vorkosten. Schmeckt das Gemüse bitter, sofort ausspucken und nicht verwenden! Zu den bekanntesten Speisekürbissen zählen der Hokkaido-Kürbis (mit Schale verwertbar!), Butternuss-, Muskat und Roter Zentner.

Gesunder Kürbis – wie Sie ihn am besten nutzen:

  • Kürbisfruchtfleisch: Es steckt voller Carotinoide wie Alpha- und Beta-Carotin, Lutein und Zeaxanthin, die Immunsystem und Sehkraft stärken sowie als krebshemmend gelten. Kürbisfruchtfleisch ist mit 26 Kilokalorien pro 100 Gramm zudem sehr kalorienarm. Durch sein günstiges Natrium-Kalium-Verhältnis wirkt es sanft entwässernd. Manche Naturärzte empfehlen bei Wasseransammlungen im Körper auch einen Kürbistag. Hierzu 1 – 2 kg Kürbisfleisch mit etwas Milch oder Sahne zu einem Brei kochen und über den Tag verteilt essen. Kieselsäure stärkt Bindegewebe, Haut, Haare und Nägel. Eine regelmäßige Kürbismahlzeit kann zudem einen Säureüberschuss des Körpers neutralisieren.
  • Phytosterine, pflanzliche Hormone, wirken Entzündungen entgegen und verzögern das Wachstum der Prostata. Sie sind daher ein bewährtes Mittel zur Vorbeugung und Behandlung von Prostataleiden. Täglich 1 – 2 Esslöffel Kürbiskerne knabbern. Im Rahmen einer medizinischen Therapie kann – nach Absprache mit dem Arzt – die Einnahme eines höher dosierten Fertigpräparats aus der Apotheke sinnvoll sein. Kürbiskerne enthalten zudem Omega-3-Fettsäuren, die die Blasenmuskulatur stärken und so einer Blasenschwäche entgegen wirken können. Zink verbessert die Immunabwehr und ist wichtig für die Insulinproduktion, gesunde Haut, Haare und Nägel sowie die Gehirnleistung und Wahrnehmung.
  • Kürbiskernöl: Der hohe Anteil an mehrfach ungesättigten Fettsäuren schützt die Arterien. Squalen reguliert den Cholesterinhaushalt. Das dunkelgrüne Feinschmecker-Öl ist durch seinen hohen Vitamin E-Gehalt gut zur Pflege trockener, rissiger, älterer oder strapazierter Haut geeignet. Auch bei Kopf- oder Muskelschmerzen sind Einreibungen mit Kürbiskernöl einen Versuch wert. Bei Husten etwas Öl mit Zucker karamellisieren und mehrmals am Tag einen Esslöffel einnehmen. Tipp: Da das Kürbiskernöl, das zumeist aus dem steirischen Ölkürbis hergestellt wird, sehr teuer ist, beim nächsten Österreich-Urlaub direkt vom Bauernhof kaufen. Wichtig: Das Öl kühl und dunkel lagern.

Einkauf, Lagerung, Verbrauch: Sommerkürbisse, zu denen auch Zucchini gehören, werden unreif geerntet, besitzen keine oder nur kleine Kerne und können mit Schale verzehrt werden. Wintersorten wie der große Gartenkürbis müssen geschält werden, lassen sich jedoch auch nach der Ernte ein paar Monate lagern. Ein reifer Kürbis klingt beim Klopfen von außen hohl und hat einen verholzten Stielansatz.

Gesunder Kürbis