Kein Smartphone für Babys
Die Gute Nacht-Geschichte und das Wiegenlied kommen heutzutage immer häufiger aus dem Smartphone oder Tablet-PC. Doch Eltern sollten Babys und Kleinkinder besser nicht zu häufig mit den Geräten konfrontieren, warnen Experten anlässlich der Jahrestagung der Gesellschaft für seelische Gesundheit in der frühen Kindheit. So können digitale Medien das Gehirn von Kindern verändern. „Es gibt keinerlei Nachweis für irgendeinen positiven Effekt von Bildschirmmediennutzung von Kindern unter 18 Monaten. Babys brauchen sie absolut nicht“, sagt die deutsche Medienpädagogin Paula Bleckmann. Vielmehr meinen die Erwachsenen, ohne Smartphone und Tablet nicht auszukommen. Das Problematische: Im Unterschied zum Fernseher verändert ein Smartphone das Belohnungssystem im Gehirn. „Irgendwie mal wischen, mal klicken, und schon macht es wieder ‚bing‘, du bist ein Level aufgestiegen, du hast 50 Goldmünzen gewonnen – diese ganz schnelle Belohnung, das hat es beim Fernseher nicht gegeben“, so Bleckmann. Dadurch verlernten Kinder, dass sie auch einmal warten müssen, würden ungeduldiger und verlören schnell das Interesse, wenn die erwartete Reaktion nicht sofort eintritt. Dazu komme, dass der ständige Blick auf das Smartphone Eltern ablenke und so weniger Zeit für das Familienleben bleibe.