Medical Mirror

Wenn es nach dem Sonnenbad juckt

Medikamente, Sonnenschutzpräparate und Nahrungsmittel können die Lichtempfindlichkeit der Haut erhöhen.

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Es beginnt oft ganz unerwartet während oder nach einem Sonnenbad: Die Haut rötet sich, juckt, nässt oder bildet Bläschen. Schuld an der plötzlichen Überempfindlichkeit gegenüber ultravioletter Strahlung (UVA und UVB) können so genannte Photosensibilisatoren sein. „Bei Allergien, die durch direkten Hautkontakt entstehen, sind solche durch Lichtschutzfilter besonders häufig“, sagt Professor Dr. Silvia Schauder, niedergelassene Hautärztin in Göttingen. Doch nicht nur Sonnenschutzmittel, sondern auch Medikamente führen der Expertin zufolge immer häufiger zu einer Überempfindlichkeit gegenüber UV-Licht. Besonders kritisch sind das Bluthochdruckmittel Hydrochlorothiazid sowie Amiodaron, ein Arzneistoff gegen Herzrhythmusstörungen. Lange Sonnenbäder sollten auch diejenigen meiden, die Rheumamittel (sogenannte NSAR), Antibiotika (Chinolone) oder Antidiabetika (Sulfonylharnstoffe) einnehmen. Was viele vergessen: Problematisch in der Sonne sind auch Bergamotte-haltige Parfüms und After Shaves sowie bestimmte Nahrungsmittel (z. B. Fenchel, Sellerie, Zitrusfrüchte) oder Psoralen-haltige Pflanzen (z. B. Riesenbärenklau).

Derartige Hautreaktionen können Sie jedoch von vornherein vermeiden:

  • Gehen Sie den Auslösern möglichst aus dem Weg. Denken Sie auch daran, dass UVA auch durch Glas und dünne Kleidung dringen kann.
  • Lassen Sie Stoffe, auf die Sie allergisch reagieren, vom Hautarzt in einen Allergiepass eintragen. Führen Sie diesen immer mit sich. So können Sie beim Einkauf oder im Urlaubsland nachsehen, ob das Sonnenschutzmittel, Parfüm oder Kosmetikprodukt kritische Stoffe enthält.
  • Im Akutfall kann eine spezielle Salbe (z. B. Hydrocortison in Lotio alba) Entzündungen lindern. Alternative: Schwarztee-Umschläge, die gleichzeitig kühlend und entzündungshemmend wirken. Doch Vorsicht: Manche Menschen reagieren allergisch auf Kräuter (z. B. Kamille).

Bei starken allergischen Reaktionen sollten Sie umgehend Ihren Hautarzt oder die dermatologische Abteilung eines Krankenhauses aufsuchen. So können mit Hilfe eines Photopatchtests die Substanzen nachgewiesen werden, die photoallergische Reaktionen auslösen. Hierbei werden die Stoffe in zwei Reihen auf den Rücken aufgebracht, ein Teil davon mit UVA bestrahlt. Anhand der Hautreaktionen kann dann eine entsprechende Behandlung erfolgen.